Stadien und Non-League Grounds in Hessen
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Neues Waldstadion, Frankfurt am Main
       
          
          
          
      
 
 
        
Bilder vom November 2005:
       
  
 

  
    
   
   
    

Fotos vom Umbau:
  





Das ursprüngliche Waldstadion, welches damals als Hauptkampfbahn bezeichnet wurde, wurde am 21. Mai 1925 mit einer Kapazität von 37.000 eröffnet und bereits 1937 durch Ausbau der Gegengeraden auf 55.000 erhöht. Im April 1945 beschlagnahmten amerikanische Soldaten das von Plünderungen stark verwüstete Stadion im Stadtwald und tauften die Stadionanlage in "Victory-Park" um, welches nach der Rückgabe des Stadions im Jahr 1950 an die Stadt Frankfurt wieder rückgängig gemacht wurde. Die Eintracht trägt seit 1947 ihre Heimspiele im Waldstadion aus. Der erste Umbau des Stadions wurde 1953 beschlossen, nachdem bei der Begegnung zwischen Eintracht Frankfurt umd dem 1.FC Kaiserslautern fast 70.000 Karten für die für 55.000 Zuschauer konzipierte Hauptkampfbahn verkauft wurden und weitere tausende Fans gewaltsam Einlass begehrten und es zu Schlägereien mit mehr als 200 Verletzten kam.
Beim Umbau wurden die Stehtribünen auf der Seite der Gegentribüne auf drei Ränge mit einer maximalen Höhe von rund 20 Metern angehoben. Hierzu wurden 60000 Kubikmeter Erdaushub des ehemaligen Spielfeldes, sowie weitere 50000 Kubikmeter Trümmerschutt aus der Stadt verwendet um die riesigen Wälle aufzuschütten. Als Sicherheitsmaßnahme wurden auf jeder zwölften Reihe Rohrgeländer als sogenannte Wellenbrecher montiert. Die Entfernung der Spielfeldmitte zum weitesten Stehplatz lag bei über 125 Metern! Die alte Haupttribüne wurde nun umfassend umgebaut: vor allem der alte Mittelteil, der zwar schön, einer guten Sicht aber nicht sehr förderlich war, wurde teilweise abgerissen und mußte 300 neuen Sitzgelegenheiten Platz machen. Die ehemals antikisierenden Bauelemente wurden völlig beseitigt, auf ganzer Länge wurde das Dach auf 35 Meter so verbreitert, dass nun 1500 Tribünenplätze überdacht und gegen die Sonne geschützt waren. Vor der Tribüne entstanden durch die Tieferlegung des Spielfeldes weitere Sitzplätze, die das Fassungsvermögen der Haupttribüne deutlich erhöhten.

Nach 19monatiger Bauzeit, konnte das für 1,8 Mio DM renovierte Waldstadion am 14. Mai 1955 wieder seiner sportlichen Bestimmung übergeben werden. Am 23. Mai 1959 wurde der bis heute gültige Zuschauerrekord von 81.000 beim Sieg der Eintracht gegen den FK Pirmasens aufgestellt. Den internationalen Anforderungen entsprechend wurde 1960 die damals modernste Flutlichtanlage Deutschlands installiert.

Der zweite große Umbau des Waldstadions wurde von Mai 1972 bis Januar 1974 für die Fußball-Weltmeisterschaft 1974 durchgeführt. Grundsteinlegung für das neue Tribünengebäude war am 24.6.1972. Neben der Eröffnungsfeier und diversen Gruppenspielen blieb die "Wasserschlacht von Frankfurt" vom 3. Juli 1974 unvergessen, als das deutsche Team den Gegner aus Polen auf einem nahezu unbespielbaren Platz mit 1:0 besiegte. Die fehlende aber offensichtlich notwendige Drainage wurde ebenso wie die Rasenheizung 1978 eingebaut und 1988 eine moderne Video-Anzeigentafel für die Fußball-Europameisterschaft 1988 installiert.

Von Juli 2002 bis Oktober 2005 wurde für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland das Waldstadion etappenweise Tribüne um Tribüne neu errichtet, so dass offiziell von einem Umbau gesprochen wird. Tatsächlich handelt es sich aber um einen Neubau an gleicher Stelle. Ein architektonisches Highlight ist das verschließbare Dach, das vollständig im zentral über dem Spielfeld aufgehängten Videowürfel zusammengefaltet werden kann und gerne als "das größte Cabrio der Welt" bezeichnet wird. Der Vorgang des Schließens und Öffnens des  dauert ca. 20 Minuten.

Die Baukosten für das am 15. Juni 2005 eröffneten neuen Waldstadions betrugen geschätzte 126 Mio Euro. Im Rahmen eines Namenssponsorings durch die Commerzbank AG wurde das "Neue Waldstadion" am 1. Juli 2005 für zehn Jahre in Commerzbank-Arena umbenannt.

 
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